senfkorn-STADTteilMISSION: Ladengottesdienst, Ostern 2024

Ladengottesdienst in Gotha-West

Gottesdienste

Ein Schaufenster, eine große Runde Stühle, bunte Bilder an der Wand, eine Kerze, eine Gitarre und ganz verschiedene erwartungsvolle Menschen: Das sind einige der Zutaten für einen Ladengottesdienst in Gotha-West. In der Mitte des Kreises liegen an diesem Sonntag um 17 Uhr eine Kinderschubkarre, Schippen, tönerne Blumentöpfchen, dunkle Erde. Da kann man gespannt sein!

Was geschieht in einem Ladengottesdienst?

Ein Ladengottesdienst ist ein fröhlicher, interaktiver Treffpunkt mitten in unserem Quartier Gotha-West mit seinen vielen Nachbarinnen und Nachbarn, Jungen und Älteren, Deutschen und Migranten, lauter solche, die neugierig darauf sind, wie Gott seine Geschichte mit unserer verwebt. Deshalb gibt es auch immer eine Geschichte zu hören. Eine wahre Geschichte, so wie sie uns in der Bibel überliefert wurde.

Eine Geschichte mit wahren Menschen wie wir, die Erfahrungen mit einem lebendigen Gott gemacht haben.

Es kommen auch solche, die sich darunter wenig vorstellen können, aber neugierig sind. Herzlich willkommen! Man muss nicht „kirchlich“ sein, um dabei zu sein!

Bei uns in unserem senfkorn.-Laden sitzen wir extra im Kreis. Wir wollen einander sehen, wahrnehmen, hören.

Wir wollen unsere eigenen Geschichten ernst nehmen. Alle sind wichtig, alle haben etwas zu sagen. Die Kinder, die Jugendlichen, die Erwachsenen.

Mit Liedern singen wir einander ins Herz, was uns stärkt, tröstet und freut. „Das ist das Fest, auf das die Völker warten…“, oder „Gut, dass wir einander haben…“, oder „Gott ist immer noch Gott…“
Stille, Hören, Fragen kommt auch dran. Die erzählten Geschichten wollen mit dem Leben in Verbindung gebracht werden. Wie geht das? Indem sie uns Fragen stellen – und wir unsere Zweifel äußern dürfen. Indem sie unsere gewohnten Gedanken herausfordern – und sie Geist und Herz öffnen für neue Wege. Deshalb gibt es auch oft etwas zu Gestalten in einem Ladengottesdienst.
Was bringen die Menschen mit in unseren Laden? Was haben sie erlebt? Freude, Trauer, Verlust, Erfolg, Sorge? Es darf in die kleine Gemeinschaft hineingelegt werden – und auch vor Gott hingelegt werden. „Gott hört dein Gebet…“ singen wir – und können davon berichten.

Mitmachen ist wichtig

Schon bevor es losgeht, waren viele Leute aktiv. Die einen kochen Tee, die anderen gestalten die Kreismitte, die Gitarre wird gestimmt, die Liederhefte verteilt, die biblische Geschichte auswendig gelernt. Auch Begrüßen hat große Bedeutung. Mit jeder und jedem, der ankommt breitet sich Lachen, Grüßen, Nachfragen im Raum aus. Alex hat heute extra einen Kuchen gebacken und in dreißig kleine Stücke geschnitten. Es soll ja reichen für alle!

Die Osterfreude soll hinein ins Quartier

Heute lauschen wir der Geschichte der 2 Männer, die traurig von Jerusalem wegliefen, weil nach dem Tod von Jesus für sie nichts mehr zu retten war. Es hatte Gerüchte gegeben, einige hatten gesagt, das Grab sei nach drei Tagen leer gewesen, der Meister selber hätte sich ihnen gezeigt. Aber zu verwirrend, zu unglaublich war das. Bis es ihnen selber auf diesem Weg geschieht: Einer gesellt sich zu ihnen, geht mit, sie wissen nicht, wer es ist. Aber es leuchtet so ein, wie er ihnen die Ereignisse deutet, der große Bogen der Geschichte wird klarer. Dann kommen sie in ihrem Dorf an, laden ihn zum Essen ein – und der Gast wird zum Gastgeber, reicht ihnen Brot. Da erkennen sie IHN, den auferstandenen Jesus – und ihr Leben wird verwandelt.

Wow, was für eine Geschichte. Wie kann sie auch uns und unser Stadtviertel verwandeln?
Alle gemeinsam machen einen Anfang: Groß und Klein nehmen bunte Kreide, edle Rosen, Erdbeerpflanzen, Sonnenblumensamen, Schippen und gute Laune mit raus auf den Platz – und machen die Welt um uns ein bisschen schöner. „Komm mit“, ruft Lisa zu ihrer Schwester, „wir verschenken Rosen an die Leute! Die werden sich wundern!“

Als keine Samen, Rosen und Pflanzen mehr übrig sind, sammeln wir uns noch mal im Laden.  „Nimm den Himmel mit…“ singen wir zum Abschied. Danach ziehen alle wieder nach Hause.

Von unseren Laden-Gottesdiensten wünschen wir uns, dass sie unser Leben berühren mit der himmlischen Wirklichkeit, die uns anders sehen und anders handeln lässt.

 

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