senfkorn. STADTteilmission. Junge Frau spielt Maria am Coburger-Platz 2, Gotha in Gotha West.

Adventskalender 2022

Adventskalender 2022

Bei uns gingen im Advent Türchen auf. Nur anders. Es war eben ein besonderer Adventskalender. Was war daran besonders? Er bestand aus Menschen, die im Dezember jeden Tag eine wärmende, singende Erzählgemeinschaft bildeten. Nicht hinter Kirchentüren, sondern auf dem frostigen Platz vor den Supermärkten. Da, wo alle vorbeikommen und es hören und sehen konnten.

Impressionen:

Denn wir vom senfkorn. finden, dass es die weltbeste wahre Geschichte ist, die sich damals rund um die Geburt von Jesus in Israel ereignet hat. Man kann sie gar nicht oft genug erzählen! 

Dieses Jahr, wie die 4 Jahre zuvor, luden wir also ein, jeden Tag einen kleinen Abschnitt mehr davon zu hören. Ein bisschen wie eine Serie, bei der man gespannt sein kann, wie es morgen weitergeht.

senfkorn-STADTteilMISSION: Adventskalender, Aktion auf dem Coburger Platz

Und wir können es fühlen

Jeden Tag aufs Neue waren wir selber voller Erwartung auf unseren Adventskalender, denn dieses Jahr haben einige Teenies aus Gotha-West mitgemacht. Zur Erzählung betraten sie die „Bühne“ – hier die Rückwand vom Supermarkt auf dem Coburger Platz – und stellten eine Szene dar. Eine der Jugendlichen sagte bei den Proben: „Die Leute können das dann sehen, was passiert, wenn wir das zeigen. Und wir können es fühlen.“ Treffend formuliert!
Denn die Teens schafften es, die emotionalen Zwischentöne auszudrücken. Maria, ein junges Mädchen, plötzlich schwanger – entsetzt, verschreckt, ungläubig. Josef, überrascht im Traum. Die Hirtinnen:

Ist uns Gott hier draußen vielleicht näher, als wir meinen?

Alle im Geschehen, die Regie, das Publikum, die Zaungäste, die Helfer, die Techniker/innen – schauten und hörten jedenfalls gebannt, was sich an den Tagen vor ihren Augen in einem Zusammenspiel von Erzählung und Szene entfaltete. Dabei entstanden sie in kurzen, spontanen Proben kurz vorher, in oft flexibel angepassten Erzählungen. 

Der für Josef vorgesehene Jugendliche war nicht gekommen, dafür sind aber zwei Mädchen da? Ok, dann wird Maria eine Freundin besuchen und ihr besorgt und aufgeregt von der bevorstehenden weiten Wanderung nach Bethlehem erzählen. Auf der „Bühne“ stellten die zwei Mädchen eine Szene voller Trost und Zuwendung dar, die die Herzen der Zuschauer berührte. Eine weitere Tür in unserem besonderen Adventskalender war aufgegangen.

Für das Schaufenster in unserem angrenzenden senfkorn.- Laden wurde während der kleinen Aufführung ein Foto geschossen. Als Schwarz-Weiß Ausdruck wurde es später hinzugefügt. Kurze Texte erzählten die Geschichte weiter. Viele Passanten betrachteten mit Interesse die wachsende Fotoausstellung. Vor und nach der kurzen Erzählung erschallte das tägliche Lied:

Mitten unter uns will Gott wohnen. Macht weit euer Herz und lasst ihn ein. Mitten unter uns will Gott wohnen und neu wird unser Leben sein.

Im Verlauf der Tage fingen immer mehr Leute an mitzusingen, zu klatschen, manchmal sogar zu tanzen. Viele summten auch dann noch weiter, wenn längst im Laden heißer Tee durch freundliche Helferinnen ausgeschenkt wurde. Eilig hatten es dann wenige, eher schienen die Nachbarn aus Gotha-West das Beieinandersitzen zu genießen. Man brachte Leckereien mit, freute sich, die Vornamen voneinander zu lernen. Es wurde erzählt, Kinder spielten oder wollten etwas vorsingen, auch mal ein Geburtstagsständchen gab es oder Sorgen wurden geteilt. Während die Teenies ihre Kostüme ablegten, kam schon das Foto des Tages ins erleuchtete Schaufenster. Eins mehr für unseren Adventskalender, der aus dieser wunderbaren Verbindung von lebendigen Menschen und Gottes wahrer Geschichte gewebt wurde.
Wenn dann durch viele Hände alle Tassen gespült, Bänke gerückt, Lichter gelöscht waren, hieß es wie selbstverständlich: „Bis morgen!“.

So haben wir 24 Tage lang Wind und Wetter getrotzt, das Licht und die Wärme der Botschaft vom Kommen Gottes in diese Welt in uns aufgenommen und in unserem Stadtviertel verbreitet.

Am letzten Tag, dem 24. Dezember, feierten wir, dass Jesus, das Licht der Welt auch zu uns sagt: „Ihr seid das Licht der Welt.“

Was für eine gute Aussicht für das neue Jahr in Gotha-West!

In der Zeitschrift „Salzkorn“ der OJC-Kommunität gibt es auch einen lebendigen Bericht zu unserer Adventsaktion.

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